Russland entsendet seinen einzigen Flugzeugträger nach Syrien
Tyler Durden
Es sollte jetzt kein Zweifel mehr daran bestehen, dass Russland eine »etwas« andere Strategie als die USA und deren westliche und regionale Verbündete verfolgt, wenn es um die Bekämpfung des Terrors in der Nahmittelostregion geht.
Die Strategie der USA und ihrer Verbündeten sah ungefähr so aus: 1. Verdeckte Bewaffnung und Ausbildung von Gruppen, von denen man sicher vermuten kann, dass sie sich zu Terroristen entwickeln, da die Bewaffnung und Ausbildung dieser Gruppen als Möglichkeit gesehen werden, missliebige Regime zu destabilisieren; 2. Warten auf einen so genannten »Blowback« dieser Strategie (d.h. ungewollte negative Auswirkungen) und 3. Beginn ernsthafter Bemühungen, den Terror zu bekämpfen, wenn die missliebigen Regime »erfolgreich« durch Marionettenregierungen ersetzt wurden, oder eher halbherzige Bemühungen, wenn die Situation noch offen ist und das missliebige Regime noch an der Macht ist.
Diese Strategie weist allerdings entscheidende Schwächen auf und erzeugt vielfache Probleme. Und da Russland offensichtlich den Eindruck hatte, dass die USA und ihre Verbündeten dabei seien, ihr außenpolitisches Waterloo zu erleben, entschied es, die allgemeine Farce als solche zu entlarven und einen offenen Krieg gegen die Terroristen zu beginnen.
Eine angenehme Begleiterscheinung dieses Krieges ist die Wiederherstellung der Macht eines Verbündeten Moskaus in der Region, aber letztendlich bleibt das Ergebnis das gleiche: Jeder Terrorist und jeder, der gegen Assad kämpft, steckt nun in erheblichen Schwierigkeiten, da Russland dieses militärische Eingreifen als Chance sieht, wieder als Großmacht auf die Weltbühne zurückzukehren und zugleich einen seit Langem schlummernden militärischen Riesen wieder zu wecken. Im
»Der schwere Flugzeugträger Admiral Kusnezow ist der einzige Flugzeugträger Russlands. Er wird an diesem Wochenende von Murmansk aus an die Küste Syriens verlegt werden, erklärte eine FlashNord-Quelle aus dem Kommandostab der Nordflotte.›Die Reparatur des Kreuzers im Dock wird bis zum Wochenende abgeschlossen sein, und dann wird er in Richtung syrischer Küste aufbrechen, wo er sich den Operationen zur Zerschlagung der Gruppe Islamischer Staat anschließen wird‹, erklärte ein Sprecher.Von Mai bis August habe sich das Schiff im Reparaturdock der nordrussischen Werft Rosljakowo in der Region Murmansk aufgehalten. Dann sei er in ein normales Dock verlegt worden, wo seine volle Einsatzfähigkeit und Gefechtsbereitschaft wiederhergestellt wurde, sagte er weiter.Seit dem 30. September dieses Jahres führt Russland zur Zerstörung von Stellungen des Islamischen Staates (IS) Luftangriffe in Syrien aus.«
Interessanterweise ist die Kusnezow nicht dafür bekannt, sich in einem besonders guten Zustandzu befinden, was die Gefahr »ungewollter Zwischenfälle« noch erhöhen dürfte. Die Nachrichtenagentur
Reuters schreibt dazu:

»Als die Admiral Kusnezow(eigentlich ein ›schwerer Flugdeckkreuzer‹) 1985 in der Sowjetunion vom Stapel lief, stellte dies für die damalige Supermacht eine bedeutende technische Errungenschaft dar. Moskau ging in der gleichen Zeit daran, die Warjag,ein Schwesterschiff der Kusnezow,zu bauen. Zugleich begann man mit den Planungen für einen Flugzeugträger normaler Größe, der hinter den amerikanischen Flugzeugträgern nicht zurückstehen sollte.Aber dann wurde das Flugzeugträger-Programm nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 eingestellt.Russland verfügte nun nur noch über die Kusnezow als seinen einzigen Flugzeugträger und hatte aufgrund fehlender Mittel und mangelnder Unterstützung seitens der Ukraine große Schwierigkeiten, die Einsatzbereitschaft des Trägers aufrecht zu erhalten. Seit seiner Indienstnahme für den Kampfeinsatz Anfang der 1990er Jahre wurde die Kusnezow lediglich fünfmal eingesetzt. Jeder dieser Einsätze dauerte zwischen drei und sechs Monate. Der Flugzeugträger fuhr dann aus seinem Heimathafen im Norden Russlands um Europa herum ins Mittelmeer, um Flagge zu zeigen und die Unterstützung Russlands für seine Verbündeten in der Region, einschließlich Syriens, zu demonstrieren.«
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