Freitag, 9. Oktober 2015

Journalisten geben zu: Berichte über das Flüchtlingschaos sind positiv gefiltert

Journalisten geben zu: Berichte über das Flüchtlingschaos sind positiv gefiltert

Markus Mähler

Tabuzone Notunterkunft: Das Mindener Tagblatt will »wertfrei« über die Flüchtlingskrise im Ort berichten. Das heißt: Auch mal in die Zeltstadt gehen, sich selbst ein Bild machen und die negativen Seiten des Chaos nicht verschweigen. Zum Beispiel illegale Waffendepots. Die Behörden verweigern aber den Zutritt. Kein Einzelfall. Der Deutsche Journalistenverband berichtet, dass immer mehr Lokalzeitungen draußen bleiben müssen. Die Berichterstattung wird gesteuert und an ausgesuchte Leitmedien vergeben.

Was passiert eigentlich in unseren Flüchtlingsheimen? Das wissen die meisten Journalisten selbst nicht. Sie sollen die Bürger aufklären, aber ihre Informationen schreiben sie lieber bei Behörden, Leitmedien und Nachrichtenagenturen ab. Das Land wird von einer historisch einmaligen Völkerwanderung in seinen Grundfesten erschüttert. Statt Aufklärung bekommen die Deutschen aber nur die Beruhigungspille. Ist das die Angst von oben vor der Wut von unten?

Die Rolle der Lokaljournalisten ist dabei besonders tragisch. Anders als die Alphas in den Leitmedien leben sie noch in der Wirklichkeit, haben das Ohr an den Menschen und sehen, was vor Ort passiert. Bis in den Juli hinein zeichneten sie ein ungeschöntes Bild von der Flüchtlingskrise. Inzwischen sind aber auch sie stumm geworden.

Journalisten werden ausgesperrt, Flüchtlinge sind in jedem Fall geschützt

Einige Zeitungen wie das Mindener Tagblatt wollen immer noch nachhaken – und holen sich blutige Nasen. Die Tür bleibt zu, zumindest für Lokaljournalisten. Sie schreiben frustriert im internen Blogdes Tagblatts»Der Zutritt zur« Notunterkunft »wird der einzigen örtlichen Tageszeitung von der Stadt Minden mit Verweis auf das Hausrecht verweigert«. Journalisten werden ausgesperrt, Flüchtlinge sind in jedem Fall geschützt und ihre teilweise illegalen Handlungen werden heruntergespielt – das ist längst die Regel.

Die Gemeinden folgen dabei einer informellen Weisung von oben. In einer Mail schreibt die Pressesprecherin der Stadt Minden: »Die Bezirksregierung rät allen Kommunen, grundsätzlichkeine Foto- und Videoaufnahmen zu gestatten.« Man müsse die Zeitung aussperren, weil das sonst »innerhalb kürzester Zeit zu gleichartigen Wünschen bei anderen Medien führt, die wir dann nicht mehr steuern und auch nicht mehr ablehnen können«.

Asylheime sind Tabuzonen

Das ist kein Einzelfall. Der Deutsche Journalisten-Verband(DJV) berichtet von immer mehr Hausverboten. Inzwischen gelten die Flüchtlingsheime als »journalistische Tabuzonen«, doch das Publikum merkt nichts davon. Es gibt eine Mauer des Schweigens. Das Mindener Tagblatt redet etwa erst jetzt. In den Hauptnachrichten der Öffentlich-Rechtlichen laufen aber nonstop weiter die herzergreifenden Stories direkt aus den Notunterkünften, die sogar einen gestandenen Nachrichtenmoderator wie Claus Kleber zu einer Träne für Flüchtlinge rühren.

Die komische Oper von der Asylpolitik einer alternativlosen Kanzlerin

Deutschlands Leitmedien bekommen von den Behörden weiter schöne Stunden mit Flüchtlingen geschenkt. Dieses Schauspiel wirkt besonders schäbig, wenn selbst die Bild als Spezialistin der Volksgefühle dabei mitmacht.

Die komische Oper von einer alternativlosen Kanzlerin und ihrer Asylpolitik geht weiter. Die Staatskapelle der Öffentlichkeits-Elite spielt dabei die Musik und übertönt wütende Zwischenrufe aus dem Publikum. Die Mindener Pressesprecherin schreibt vom »Steuern« der Medien, das klapptoben scheinbar besser als unten.

»Bei den Flüchtlingen wurden Waffen gefunden!«

Das Schweigen der Medien hat aber schon in die Beinahe-Katastrophe geführt: Eine Hundertschaft der Polizei musste am 24. September in die Flüchtlingsunterkunft in Donaueschingen einmarschieren. Es wurden »gefährliche Gegenstände«gefunden, verharmloste der Polizeisprecher diese beispiellose Razzia, und so stand es anschließend auch im Südkurier. Die Journalisten haben sich damit zufriedengegeben und nicht mehr nachgehakt.

Dabei merkte jeder Leser schon beim Überfliegen des Artikels: Das kann nicht die ganze Wahrheit sein. 2014 zog dort das 110. Infanterieregiment der deutsch-französischen Brigade ab. Jetzt wurden die leeren Kasernen im 20 000-Einwohner-Städtchen zu einer Notunterkunft für 1500 Flüchtlinge.Besorgte Anwohner sprachen nach der Razzia mit Polizisten. Sie berichten dem Kopp Verlag»Bei den Flüchtlingen wurden Waffen gefunden!«

Eine Hundertschaft Polizisten rückt wegen »Holzabfällen« an

So etwas hatte man sich in Donaueschingen bereits gedacht: Die Polizei rückt nicht mit einer Hundertschaft an, wenn es bloß um Gewindestangen und »Holzabfälle« geht. Die Einsatzkommandos waren selbst mit Gewehren, Maschinenpistolen, Sicherheitswesten und Helmen ausgerüstet und durchkämmten das gesamte Kasernengelände.

Solche Bilder machen den Menschen Angst. Die Armee zieht ab und die Bürger bleiben zurück – allein mit Flüchtlingen, die sich selber bewaffnen. Offenbar schätzte das Innenministerium Baden-Württemberg die Lage so riskant ein, dass man auf Nummer sicher ging. Die Razzia erinnerte an das Chaos in einem Bürgerkriegsland. Gerüchte schießen ins Kraut über eine dschihadistische Untergrundarmee, die bewaffnet wird und dann untertaucht.

70 Prozent der Flüchtlinge sind junge, alleinstehende Männer

Journalisten müssten hier aufklären, sie verbreiten aber zu oft nur das weiter, was ihnen die Behörden auftischen. Das Chaos wird verheimlicht, die Asylkrise systematisch geschönt, während die Kanzlerin weiter naiv behauptet: »Wir schaffen das!« 70 Prozent der Flüchtlinge sind junge,alleinstehende Männer – es gibt kaum Kinder.

Aber gerade sie tauchen in den Pressebildern auf. Die Medien informieren nicht mehr, es wird mit Gefühlenmanipuliert: Die großen Augen eines verlorenen Kindes können selbst ein Herz aus Stein erweichen. Viele im Land wollen helfen, weil sie den Ernst der Lage vollkommen falsch einschätzen und die Krise noch nicht in den Innenstädten angekommen ist.

Aber zurück zur Wahrheit: Der Soziologe Armin Nassehi – selbst ein Freund der Zuwanderung – rechnet durch die unerwartete Männerwelle mit einer Machokultur in Deutschland, wie sie bisher nur aus dem Nahen Osten bekannt ist. Kopp Online warnte bereits vor Monaten vor der »importierten Gewalt«.




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