Donnerstag, 22. Oktober 2015

Kaffeetrinken senkt das Multiple-Sklerose-Risiko

Kaffeetrinken senkt das Multiple-Sklerose-Risiko

Jennifer Lea Reynolds

Wenn Sie gern Kaffee trinken, liefert Ihnen dieser Artikel ein gutes Argument, sich ein zweites Tässchen zu genehmigen. Falls Kaffee nicht Ihr Ding ist, sollten Sie es sich vielleicht Ihrer Gesundheit zuliebe noch einmal überlegen.

Analysen von Studien, bei denen die Kaffeegewohnheiten von Menschen in den USA und Schweden verglichen wurden, zeigten, dass Kaffee helfen kann, das Multiple-Sklerose-Risiko zu senken. Weltweit sind mehr als zwei Millionen Menschen an MS erkrankt.

Die Ergebnisse, die im April beim 67. Jahrestreffen der American Academy of Neurology (AAN) in Washington D.C. präsentiert wurden, zeigen, dass Amerikaner, die keinen Kaffee trinken, mitanderthalb Mal höherer Wahrscheinlichkeit an MS erkranken als Menschen, die in dem Jahr, bevor sie MS-Symptome entwickelten, täglich mehr als vier Tassen Kaffee tranken.

Studie zeigt die Menge an Kaffee, die MS-Symptome in Schach hält

Auch die Kaffeegewohnheiten von Schweden waren Teil der Studie; auch hier zeigte sich eine ähnlich positive Auswirkung des Kaffeekonsums wie in den USA. Die analysierte schwedische Studie ergab, dass bei Menschen, die überhaupt keinen Kaffee trinken, ein anderthalb Mal höheres MS-Risiko bestand im Vergleich zu den Menschen, die ein Jahr vor der Entwicklung der Symptome täglich mindestens sechs Tassen Kaffee tranken.

Bei dieser Studie bewerteten Forscher die Informationen über mehr als 1600 MS-Patienten und 2800 Gesunden in Schweden; an der amerikanischen Studie waren 1160 MS-Erkrankte und 1172 Gesunde beteiligt. In beiden Fällen wurden Faktoren wie Alter, Body Mass Index und gesunde oder ungesunde Lebensweise wie beispielsweise Rauchen berücksichtigt. Der Kaffeekonsum wurde bei allen über denselben Zeitraum verglichen.

Über MS hinaus: die mannigfache gesunde Wirkung des Kaffeetrinkens

Die Studienautorin Dr. Ellen Mowry, MD, MCR von der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore betont: »Der Konsum von Koffein wurde bisher mit einem verringerten Risiko für Parkinson und Alzheimer in Verbindung gebracht. Unsere Studie zeigt, dass Kaffeegenuss auch vor Multipler Sklerose schützen könnte. Es stützt die Vermutung, dass der Wirkstoff eine schützende Wirkung auf das Gehirn haben könnte.«Mowry ist auch Mitglied der American Academy of Neurology, wo diese Erkenntnisse vorgestellt wurden; sie sollen beim nächsten Jahrestreffen weiter ausgeführt werden. »Koffein sollte auch auf seine Wirkung bei Schüben und langfristiger Behinderung bei MS untersucht werden«, sagt Mowry.

Zusätzlich zu der gehirnschützenden Wirkung hat sich Koffein auch bei der Diabetes-Prävention und zum Schutz der Leber als hilfreich erwiesen.

Kaffee hilft, Typ-2-Diabetes zu verhüten

Experten der Harvard School of Public Health (HSPH) kamen zu dem Schluss, dass bei Menschen, die ihren Kaffeekonsum über vier Jahre um durchschnittlich 1,69 Tassen täglich steigerten, in dieser Zeit ein elf Prozent niedrigeres Risiko eines Typ-2-Diabetes bestand als bei Menschen, die ihren Kaffeekonsum nicht änderten.

Schützt vor Leberkrebs

Eine Studie, die in der Zeitschrift Clinical Gastroenterology and Hepatology veröffentlicht wurde, zeigte eine Verbindung zwischen dem Konsum von drei Tassen Kaffee täglich und einem 50 Prozent niedrigeren Leberkrebs-Risiko. Dr. Carlo La Vecchia vom Istituto di Ricerche Farmacologiche Mario Negri in Mailand erklärte: »Unsere Untersuchung bestätigt frühere Aussagen, Kaffee sei gesund, insbesondere für die Leber.«

Das wichtigste Geheimnis hinter der gesunden Wirkung von Kaffee

Man vermutet, dass die gesunde Wirkung des Kaffees vor allem auf die darin enthaltenen Antioxidantien – genauer gesagt die Polyphenole und Flavonoide – zurückzuführen ist.

Dr. Joe Vinson von der University of Scranton sagt: »Amerikaner erhalten aus Kaffee mit Abstand mehr Antioxidantien als aus jeder anderen Nahrungsquelle.« Diese Antioxidantien sollten demnach als die »good guys« betrachtet werden.


Quellen:





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