IS verhandelt mit Nusra-Front über gemeinsamen Kampf gegen syrische Armee und russisches Militär
Redaktion
Das russische Verteidigungsministerium erklärte am Freitag, man verfüge über nachrichtendienstliche Erkenntnisse, nach denen Kommandeure des Islamischen Staates mit der Al-Nusra-Front über einen Zusammenschluss der Kräfte gegen die syrische Armee verhandelten.

Aus der Luft zerstörte die russische Luftwaffe bei 46 Angriffen 83 Ziele der Militanten, bombardierte Terrorgruppen in fünf syrischen Provinzen und zerstörte Lager, Waffenlager, Fahrzeuge sowie Werkstätten. Das berichtete der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalmajor Igor Konaschenkow, am Mittwoch in einem Lagebericht.
Die Luftangriffe richteten sich u.a. gegen den Islamischen Staat (IS, früher: ISIS/ISIL) und die Al-Nusra-Front in den Provinzen Aleppo, Damaskus, Deir ez-Zor, Hamma, Idlib und Latakia. »Ein Angriff durch ein Erdkampfflugzeug vom Typ Suchoi Su25SM zerstörte eine Großanlage der Al-Nusra-Front [dem Al-Qaida-Ableger in der Region] zusammen mit der dort befindlichen Infrastruktur, den Waffenlagern und Fahrzeugen in der Nähe der Stadt Chan Schaichun [im Nordwesten Syriens]«, sagte er weiter.
Auch eine weitere Einrichtung der Al-Nusra-Front, eine Reparaturwerkstatt, in der funkgesteuerte, so genannte »unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen« hergestellt wurden sowie ein Lager für Explosivstoffe in der Nähe der Stadt Aleppo wurden zerstört.
»Nach einen Präzisionsluftangriff mit gelenkten Bomben explodierten die dort gelagerten Sprengstoffe und zerstörten die Einrichtung zusammen mit zwei Lastwagen, die ebenfalls mit
Tonnen von Sprengstoffen beladen waren«, fügte Konaschenkow hinzu.

Er erklärte gegenüber Journalisten, die IS-Kämpfer verhandelten mit Mitgliedern anderer Terrorgruppen, darunter auch der Al-Nusra-Front, über einen Zusammenschluss ihrer Kräfte gegen die syrischen Regierungstruppen.
»Aus abgehörten Kommunikationen geht hervor, dass bereits Gespräche zwischen den Kommandeuren größerer Kampfgruppen der Al-Nusra-Front und Kommandeuren des islamischen Staates begonnen haben, um eine gemeinsame Streitmacht zu bilden, die dann eine Gegenoffensive gegen den Vormarsch der syrischen Regierungstruppen durchführen soll«, sagte Konaschenkow.
Die Al-Nusra-Front und der IS waren seit Februar 2014 zerstritten, als Streitigkeiten zwischen den Terrorgruppen ausgebrochen waren, die zu blutigen Zusammenstößen führten.
Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums berichtete weiter, dass ein gezielter Luftangriff eine erhebliche Zahl führender Vertreter der Militanten ausgeschaltet habe. Diese hatten
sich zu einem Treffen in der Nähe der Stadt Sarmin in der Provinz Idlib zusammengefunden.

»In der vergangenen Nacht registrierten die Drohnen neun SUVs mit aufmontierten Maschinengewehren, die plötzlich in der Region auftauchten. Ein Jagdbomber vom Typ Suchoi Su-34 griff daraufhin die Einrichtung mit einer Präzisionsbombe vom Typ KAB-500 an und zerstörte das Ziel mit allem, was sich darin befunden hatte«, sagte Konaschenkow.
Darüber hinaus wurde ein Kommando- und Beobachtungsposten des IS, der sich auf dem Gipfel eines Berges befand, durch einen Suchoi-Su-24M-Jagdbomber in der Provinz Idlib ausgeschaltet. Ebenfalls in der Provinz Idlib zerstörte ein weiteres Kampfflugzeug vom Typ Suchoi-24M ein verstecktes Waffenlager in der Nähe der Stadt Dschisr asch-Schughur. Konaschenkow betonte, alle Kampfflugzeuge des russischen Einsatzkommandos seien nach ihren Kampfeinsätzen unbeschadet
zum Luftwaffenstützpunkt Chmeimim in Latakia zurückgekehrt.

Die auf dem Rückzug befindlichen dschihadistischen Kampfgruppen, so Konaschenkow weiter, seien dazu übergegangen, im großen Stil Minen zu verlegen. Insbesondere aufgegebene Wohngebäude und andere Objekte ziviler Infrastruktur seien massiv vermint und mit Sprengfallen mit Fernzünder versehen worden.
»Viele dieser sorgfältig getarnten und versteckten Sprengfallen verfügen über Zeitzünder, die die Ladung dann in einem bestimmten Zeitraum hochgehen lassen. In einigen Fällen kann dieser Zeitpunkt Wochen in der Zukunft liegen«, erklärte er. Damit seien die Dschihadisten für Terrorakte gegen die Bevölkerung verantwortlich, wenn diese in ihre Häuser zurückkehre und mit den Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten beginne.
Seit Beginn der Kampfeinsätze im Rahmen der Terrorbekämpfung am 30. September zerstörten die russischen Kampfflugzeuge mehr als 830 Ziele der Terroristen.
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