Sonntag, 29. November 2015

Survival-Garten – Auf die Tarnung kommt es an!

Survival-Garten – Auf die Tarnung kommt es an!

Daniel Barker

Wer sein eigenes Essen anbauen kann, hat im Ernstfall die besten Überlebenschancen. Doch in einer postapokalyptischen Welt, aber auch schon in einer Gesellschaft, die einen Wirtschaftskollaps hinter sich hat, wird alles, was im Garten wächst, zur verlockenden Beute für Plünderer.

Ein herkömmlicher Hausgarten mit säuberlich in Reihen gesetzten Pflanzen bietet sich für jeden, der zufällig mit leerem Magen vorbeikommt, geradezu an. Das ist keine Übertreibung, denn immer wieder berichten Stadtgärtner, dass ihre liebevoll aufgezogenen, erntereifen Tomaten, Paprika oder Maiskolben des Nachts gestohlen werden. Wenn das schon in Zeiten relativer »Fülle« passiert, wiewird es dann wohl erst nach einer richtigen Krise aussehen?

Deshalb ist es wichtig, Wege zu finden, wie Sie Ihren Survival-Garten tarnen können. Dazu bestehen verschiedene Möglichkeiten. Einige sind ein bisschen kompliziert und erfordern ziemlich viel Wissen, andere dagegen sind relativ einfach.

Betrachten wir zunächst die etwas komplizierteren Methoden.

Einen »geheimen Survival-Garten« anlegen

Rick Austin ist der anerkannte »Guru« des Survival-Gärtnerns. Er steht für Permakultur, der in Anlehnung an die Natur auf mehrjährige Pflanzen setzt.

So entsteht ein ertragreicher Garten, der nach dem Pflanzen kaum noch Pflege braucht – und eine perfekt getarnte Nahrungsmittelfabrik, die praktisch nicht mehr als Garten zu erkennen ist.

»Studien über indigene Völker in aller Welt, die sich seit Generationen ohne Strom, ohne Kühlung, ohne kommerzielle Landwirtschaft, ohne Unkraut- und Insektenvernichtungsmittel von ihrem Land ernähren, haben gezeigt, dass diese Menschen hauptsächlich von mehrjährigen Pflanzen leben und nicht von einjährigen, wie sie normalerweise im Geschäft angeboten werden.«

In einem möglichen Szenario ohne Stromnetz sind traditionelle Gärtnermethoden vielleicht nicht das Beste, besonders wenn es nötig wird, den Garten zu verbergen. Austins Methode ist fundiert, aber bis Sie seine Methode in vollem Umfang anwenden, können Sie Ihren Garten mit ein paar einfachen Tricks tarnen.

Einfache Methoden, den Garten zu tarnen

Um den Survival-Garten zu tarnen, sollten Sie zunächst auf Reihenpflanzung verzichten und die Pflanzen stattdessen in separaten Einheiten an verschiedenen Stellen aussetzen. Dadurch sieht Ihr Garten nicht wie ein typischer Garten aus, und selbst wenn ein Plünderer eine oder zwei Einheitenfindet, bleiben die anderen unangetastet.

Pflanzen Sie an den Rändern Ihres Grundstücks und nicht in der Mitte. Wenn möglich, setzen Sie einige Gemüsepflanzen außerhalb Ihres Grundstücks, beispielsweise am Waldrand oder in einer Rodung.

Außerdem sollten Sie darüber nachdenken, Pflanzen an einer gesäuberten Stelle innerhalb eines Dickichts zu setzen, in das sich niemand hineintraut oder auch nur auf die Idee kommt, dort könnten Nahrungspflanzen wachsen.

Wählen Sie Pflanzen, die nicht schon auf den ersten Blick wie Nahrungspflanzen aussehen. Tomaten und Mais beispielsweise sind schwer zu tarnen, während andere wie Bohnen und Wurzelknollen nicht so leicht zu erkennen sind.

Im Ernstfall wird sich die Tarnung Ihrer Pflanzen als essenziell erweisen. Fangen Sie schon jetzt an, Ihre wertvolle Nahrungsquelle zu verbergen. Wenn die gesellschaftliche Ordnung zusammenbricht, könnte es den entscheidenden Unterschied bedeuten.


Quellen:








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Donnerstag, 26. November 2015

Seit Wladimir Putin im Sommer 1999 als weitgehend Unbekannter wie aus dem Nichts heraus auf der Weltbühne erschienen ist, rätselt man im Westen über Putins wahre Absichten. Im Zuge der Ukraine-Krise erreichte das Rätselraten einen neuen Höhepunkt. In den Massenmedien wurde immer wieder von Journalisten, Osteuropa-Experten und Politikern eingestanden, dass keiner wisse, was Putin wirklich will, und dass »alle am Rätseln« seien.



Was will Putin?

Stephan Berndt

Deutsche Medien im Dienste der Propaganda-Krieger des Pentagons
Seit Wladimir Putin im Sommer 1999 als weitgehend Unbekannter wie aus dem Nichts heraus auf der Weltbühne erschienen ist, rätselt man im Westen über Putins wahre Absichten. Im Zuge der Ukraine-Krise erreichte das Rätselraten einen neuen Höhepunkt. In den Massenmedien wurde immer wieder von Journalisten, Osteuropa-Experten und Politikern eingestanden, dass keiner wisse, was Putin wirklich will, und dass »alle am Rätseln« seien.

Dabei sagt Wladimir Putin in seinen Reden ziemlich klar, wie er die Welt sieht, was ihm an der internationalen und insbesondere an der Politik der USA missfällt, für welche Werte er steht und wo für ihn rote Linien verlaufen. Stephan Berndt lässt Putin selbst zu Wort kommen, und Sie werden rasch erkennen, wie wenig von dem, was Putin tatsächlich sagt, in unseren Medien steht und überhaupt zur Sprache kommt. Das Rätsel um Putins Absichten ist also zu einem großen Teil ein inszeniertes Rätsel der Massenmedien und der Propaganda-Krieger.

Wir können nur wissen, was Putin will, wenn wir auch wissen, was die USA wollen.

Wenn wir das »Rätsel Putin« wirklich lösen wollen, müssen wir das »Rätsel USA« lösen. Schließlich sind die USA nach eigenem Verständnis der Sieger des Kalten Krieges und faktisch die einzig verbliebene Supermacht auf Erden. Und die USA wollen ihre globale Vormachtstellung auch aufrechterhalten. Aus diesem Beharren der USA auf ihrer globalen Vorherrschaft ergibt sich die Überlegung, dass Putins Absichten nur eine Reaktion auf die Absichten der USA sind.

Dazu lässt Stephan Berndt führende US-Geostrategen wie Zbigniew Brzezinski, Henry Kissinger und Senator John McCain zu Wort kommen. Ebenso den ranghöchsten Militär der USA, General Martin Dempsey, und den milliardenschweren US-amerikanischen Investor George Soros, der bereits seit einigen Jahren mit seinem finanzkräftigen Stiftungsnetzwerk in über 60 Ländern die geostrategischen Interessen der US-Außenpolitik umsetzt.

Je länger wir über den Chef im Kreml rätseln, umso wahrscheinlicher wird es, dass er uns eines Tages völlig überraschen wird. Und wer ewig rätselt, lebt gefährlich und läuft Gefahr, eines Tages ganz schön dumm dazustehen.
Gebunden, 288 Seiten, zahlreiche Abbildungen

Die Achse des Bösen: USA ‒ Katar ‒ Ukraine – Türkei ‒ IS

Die Achse des Bösen: USA ‒ Katar ‒ Ukraine – Türkei ‒ IS

Peter Orzechowski

Die Türkei ist wohl dem IS zuvorgekommen, als sie einen russischen Jagdbomber abschoss. Denn der IS hat bereits Ende September, kurz vor dem russischen Militäreinsatz, hoch entwickelte Flugabwehr-Militärtechnik erhalten. Der Weg der Waffen ist dabei von entscheidender Bedeutung: Katar kaufte das US-Gerät in der Ukraine. Das Rüstungsmaterial wurde durch Bulgarien in die Türkei überführt. Von dort gelangte es über die Grenze zu den IS-Kämpfern in Syrien.

Diese sensationelle Nachricht veröffentlichte das stets gut unterrichtete Voltaire Netzwerk. Weil die Infrastruktur des IS in Syrien und im Irak für Luftangriffe anfällig sei, versuchten die »Sponsoren« des IS, Flugabwehrsysteme zu erwerben und den Dschihadisten anzubieten, die wirksam genug seien, um die Aktivitäten Russlands am Himmel Syriens zumindest zu stören, schreibt Andrey Fomin auf der Webseite.
Während Russland die Ausrüstung für seinen antiterroristischen Feldzug nach Syrien transportierte, hätte sich – laut Fomin – eine Delegation des Verteidigungsministeriums von Katar nach Kiew begeben, um an der Security Expo vom 22. bis 27. September teilzunehmen.
»Die Delegation aus Katar schloss ein Abkommen mit UkrOboronProm (ein Waffenhändler des ukrainischen Staates), um Exemplare der neuesten Version des Flugabwehrraketensystems ›Petschora-2DÄ‹ zu kaufen.«
Am 30. September habe Volodimir Kuruts, Wirtschaftsberater des ukrainischen Botschafters in Katar, an seine Geschäftsverbindung auf Zypern, den Direktor von Blessway Ltd., Vasyl Babizkij, geschrieben:
»Danke für Marokko und die saudischen Kontakte. Das war genau rechtzeitig. Die Hiesigen [Kataris] waren in Kiew zur Expo. Sie sind im Begriff, Petschora und eine noch höher entwickelte Ausrüstung zu kaufen. Die Lieferung ist noch in der Schwebe. Wir werden sie nicht selbst übernehmen können. Sie haben die Chance, eine Menge Geld zu verdienen.
Versuchen Sie mit dem Militär zu sprechen. Die Wahrscheinlichkeit ist gestiegen, dass die Yankees damit einverstanden sind. Die Bulgaren und die Türken sind einverstanden, die Wegstrecke ist dieselbe ...«
Derselbe Vasyl Babizkij habe 265 veraltete Flugabwehrmaschinenkanonen, die in Polen hergestellt wurden und ursprünglich für das ukrainische Innenministerium bestimmt waren, an Saudi-Arabien verkauft, möglicherweise gleichermaßen an den IS, schreibt Fomin weiter.
»Diese Schriftstücke beweisen eindeutig, dass das Verteidigungsministerium von Katar den Kauf und die Überführung von ukrainischen Flugabwehrraketensystemen an terroristische Organisationen in Syrien über Bulgarien und die Türkei organisiert. Die US-Beamten in Katar haben diesem Handel zugestimmt.«
Das US-Militär beliefert schon seit mindestens einem Jahr die Ukraine mit amerikanischen Waffen und entsprechender Munition. Am 14. Dezember 2014 titelt Sputnik News»Milizionäre beobachteten im Osten der Ukraine Transportflugzeuge, Kampfflugzeuge und Kampfhubschrauber« – und zwar in Gebieten, die von der Regierung in Kiew kontrolliert werden.

Laut Rossijskaja Gaseta wurden derartige Aktivitäten verstärkt in Kramatorsk und Tschuhiuw beobachtet. Waffen und Munition seien von dort aus weiter nach Dnipropetrowsk gebracht worden. NATO-Transportflugzeuge mit Containern mit unbekannter Ausrüstung seien auf dem Flughafen in Saporischschja in der Südukraine gelandet.

Die Nachrichtenagentur Noworossija berichtet, amerikanische Transportflugzeuge vom Typ Hercules C-130 seien auf dem Flughafen in Saporischschja entladen worden, vermutlich handelt es sich umWaffen und Munition. Auf dem Gelände des Flughafens seien in aller Eile Wachtürme errichtet worden. Etwa 50 Soldaten in NATO-Uniformen wurden gesichtet. Nach Angaben von Einwohnern sprechen sie Polnisch. Sie versuchen die Leute daran zu hindern, sie zu fotografieren.

Im September 2014 hatten das amerikanische Repräsentantenhaus und der Senat das »Gesetz zur Unterstützung der Freiheit in der Ukraine« einstimmig verabschiedet. Es genehmigt die Lieferung tödlicher und nichttödlicher militärischer Hilfe über das hinaus, was schon bereitgestellt wurde. Dazu gehören Kommunikationsausrüstungen, Schutzwesten, Nachtsichtgeräte, Fahrzeuge, technisches Gerät zur Granatenabwehr, Ferngläser, kleine Boote und verschiedene militärische Kleidung, aber auch Scharfschützen- und Sturmgewehre, mobile Granatwerfer sowie Granaten und nicht zuletzt Stinger-Flugabwehr- und Panzerabwehrraketen.

Das Gesetz »ermächtigt Präsident Obama, der ukrainischen Regierung Rüstungsgüter und militärische Dienstleistungen zu liefern sowie Ausbildung anzubieten, damit diese offensiven Waffen entgegentreten und die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine wiederherstellen kann … Dies schließt Panzerabwehr- und panzerbrechende Waffen, Mannschaftswaffen und Munition, Radar zur Erkennung und Beschießung von Artilleriebatterien, Feuerleitsysteme, Entfernungsmesser sowie optische, Orientierungs- und Steuerungs-Ausrüstung, taktische, truppengestützte Überwachungsdrohnen und sichere Kommando- und Kommunikationsausrüstung ein.«

Der stellvertretende russische Außenminister Sergei Rjabkow erklärte daraufhin, Russland »wird auf diese Entwicklung reagieren müssen«, dies gelte insbesondere dann, wenn die USA neue Sanktionen verhängten. Rjabkow wirft den USA »antirussische Stimmungsmache« vor. Sie versuchen, »uns [Russland] Entscheidungen aufzuzwingen, die für uns kategorisch unannehmbar sind«, und zerstörten damit Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Auch der Sprecher des russischen Außenministeriums, Alexander Lukaschewitsch, reagierte auf das feindselige amerikanische Gesetz:
»Beide Häuser des amerikanischen Kongresses haben das sogenannte ›Gesetz zur Unterstützung der Freiheit in der Ukraine‹ ohne Aussprache und ordnungsgemäße Abstimmung verabschiedet ... Gleichzeitig vermischen die USA die Konflikte in der Ukraine und in Syrien miteinander, die die Vereinigten Staaten selbst wesentlich verschärft haben.
Auch wenn man eigentlich meinen sollte, dass die großen Herausforderungen in internationalen Sicherheitsfragen eine Absprache bei den russischen und amerikanischen Bemühungen erforderten, folgen die amerikanischen Senatoren und Abgeordneten dem von der Regierung Präsident Obamas eingeschlagenen Weg und zerstören die Grundlagen der Partnerschaft.«
Neben den USA liefern auch andere NATO-Länder Rüstungsgüter an die Ukraine. Ebenfalls im September 2014 wurde dies vom damaligen ukrainischen Verteidigungsminister Valeriy Heleteybestätigt, ohne allerdings konkrete Länder zu nennen.

Man habe »in Gesprächen hinter verschlossenen Türen Einvernehmen«hinsichtlich der Waffen erreicht, die die Ukraine benötige, meint er. »Ich bin nicht befugt, einzelne Länder namentlich zu nennen, mit denen wir uns geeinigt haben. Aber diese Waffen befinden sich bereits auf dem Weg zu uns. Das ist die Wahrheit. Dies kann ich Ihnen offiziell bestätigen.«

Dass diese NATO-Waffen offenbar weiterverkauft werden, und zwar an die Terror-Organisation IS, scheint nach den Enthüllungen desVoltaire Netzwerks höchst wahrscheinlich. Die vor 14 Jahren von George W. Bush gebrandmarkte »Achse des Bösen« beschreibt offenbar den eigenen Nachschubweg in die Terror-Nester in Syrien.




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Mittwoch, 25. November 2015

Gegen türkische Deals: Putin will Terror-Export aus Syrien stoppen


Gegen türkische Deals: Putin will Terror-Export aus Syrien stoppen


Russland will die Türkei daran hindern, weiter Terroristen aus Syrien zu unterstützen. Moskau plant eine gemeinsame Initiative mit Frankreich, um die Schließung der türkisch-syrischen Grenze zu erzwingen.

Russlands Präsident Putin und sein Außenminister Sergej Lawrow wollen dem Terror-Export durch die Türkei ein Ende bereiten. (Foto: dpa)
Russlands Präsident Putin und sein Außenminister Sergej Lawrow wollen dem Terror-Export durch die Türkei ein Ende bereiten. (Foto: dpa)

Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte am Mittwoch, dass der nächste wichtige Schritt zur Eindämmung des islamistischen Terrors die Schließung der türkisch-syrischen Grenze sei. Er sagte in Moskau: „Es ist die richtige Entscheidung, diese Grenze zu schließen. Ich hoffe, dass uns Präsident Hollande morgen mehr zu diesem Thema sagen kann. Wir sind bereit, alle Maßnahmen zu treffen, um die Grenze zu schließen. Wenn wie die Grenze schließen, dann können wir den Terror auf das Gebiet von Syrien beschränken.“
Lawrow sagte, sein Land werde gegen die Türkei „nicht Krieg führen“. Er habe „ungefähr eine Stunde lang“ mit seinem Kollegen Mevlüt Cavusoglu telefoniert, der versucht habe, die Entscheidungen der türkischen Luftwaffe „zu rechtfertigen“. Es gebe „ernsthafte Zweifel“ daran, dass der Abschuss „spontan“ erfolgt sei, vielmehr handle es sich um eine „geplante Provokation“. Der Vorfall bleibe „völlig inakzeptabel“ und Moskau werde seine Beziehungen zur Türkei „ernsthaft überprüfen“, sagte Lawrow.
Die Russen haben bereits ein Kriegsschiff vor die syrische Küste beordert, um allfällige Zwischenfälle sofort unterbinden zu können. Moskau traut Ankara nach dem Abschuss aus gutem Grund nicht mehr über den Weg.
Danach wollen die Russen dem von der Türkei aus betriebenen Terror-Export ein Ende setzen: Denn die Türkei operiert auf syrischem Gebiet mit Militärberatern und Söldnern gemeinsam mit dem IS. Der IS selbst hat die Türkei als Verbündete bezeichnet. Die Türken liefern Waffen und sind auch in den Ölschmuggel verwickelt.
Zugleich missbraucht die Regierung Erdogan die Flüchtlinge als Faustpfand für ihre Erpressung der EU. Wenn die Grenzen geschlossen werden, würde sich die Position der Türkei auch im staatlich organisierten Menschenhandel schlagartig verschlechtern.
Von der deutschen Bundesregierung sind zu den immer deutlicher werdenden Machenschaften bisher keine gehaltvollen Aussagen überliefert. Die USA haben bestätigt, dass das Nato-Land Türkei mutwillig eine russische Maschine über syrischem Territorium abgeschossen hat. Angela Merkel hofft, dass der türkische Präsident Erdogan für einen Preis von drei Milliarden Euro das Flüchtlingsproblem löst (Video am Anfang des Artikels). Dies dürfte der Hauptgrund für das Schweigen der Kanzlerin in Richtung Ankara sein.

Schießbefehl gegen die Nato: Russland schickt Zerstörer „Moskva“ nach Syrien

Putin stellt harte Fragen: Wussten die USA von dem Abschuss?

Putin stellt harte Fragen: Wussten die USA von dem Abschuss?


Russland will von Washington wissen, ob die USA wusste, dass ein russischer Bomber im Kampf gegen den IS abgeschossen werden soll. Die Russen stellen unangenehme Fragen, die die Rolle der USA als Weltmacht beschädigen könnten.


Harte Fragen vom russischen Außenminister Sergej Lawrow an seinen US-Kollegen John Kerry. (Foto: dpa)
Harte Fragen vom russischen Außenminister Sergej Lawrow an seinen US-Kollegen John Kerry. (Foto: dpa)
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat seinem US-Kollegen John Kerry offenbar einige sehr unangenehme Fragen gestellt: Der Abschuss der russischen Maschine über Syrien sei eine schwere Verletzung des zwischen den USA und Russland geschlossenen Memorandums über die Flugsicherheit im Einsatz über Syrien. Die USA haben mittlerweile eingeräumt, dass die Maschine über Syrien und nicht über der Türkei abgeschossen worden sei.
Lawrow zeigte sich in dem Gespräch mit Kerry empört darüber, dass ein „Flugzeug, dass seine Verpflichtung nachkommt und in Syrien Terroristen bekämpft, abgeschossen wird, ohne dass die Maschine jemanden provoziert hätte“.
Damit hätten sich auch die USA der Verletzung des Memorandums schuldig gemacht. Die Vereinbarung sieht vor, dass jede Seite darauf achtet, dass die Verbündeten in keinen Konflikt mit den anderen Kampfteilnehmer kommen.
Lawrow sagte, er wisse, dass die USA immer verlangen, über die Einsätze der Alliierten informiert zu werden. Daher bestehe die Möglichkeit, dass die türkische Luftwaffe den Abschuss mit den Amerikanern abgestimmt haben könnte. Lawrow: „Einige der Mitglieder der (von den USA geführten, Anm. d.Red.) Koalition haben uns berichtet, dass sie, wenn sie Maschinen von US-Bauart verwenden, verpflichtet seien, vor einem Kampfeinsatz die Zustimmung der USA einzuholen.“ Im Fall des Abschusses des russischen Su-24 war von der türkischen Luftwaffe eine amerikanische F-16 verwendet worden. Lawrow will nun von Washington wissen, ob dieses Procedere auch für die türkische Luftwaffe gilt, und wenn ja, ob die USA vorher um Erlaubnis für den Abschuss gefragt worden seien.
Die Frage ist für Präsident Obama unangenehm: Er will längst aus dem Krieg in Syrien aussteigen. Doch die Nato und die Geheimdienste haben sich unter der Führung der US-Neocons verselbständigt. Daher kann die Aufklärung das unangenehme Ergebnis zu Tage fördern, dass der amerikanische Präsident nicht mehr der tatsächliche Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist.
Auch für die USA als Weltmacht ist die Frage äußerst peinlich: Denn die Russen unterstellen mit der Frage, dass die Amerikaner den Kampf gegen den Terror nicht mit der gebotenen Entschlossenheit betreiben, sondern sich sogar im Gegenteil, mit der Türkei und der Nato als Komplizen des IS betätigen.

Mitschrift der Erklärung von Präsident Wladimir Putin zum Abschuss des russischen Kampfflugzeuges durch die Türkei

Mitschrift der Erklärung von Präsident Wladimir Putin zum Abschuss des russischen Kampfflugzeuges durch die Türkei

Redaktion

Wladimir Putin führte am 24. November Gespräche mit dem jordanischen König Abdullah II. von Jordanien. Es folgt die Mitschrift des jüngsten Treffens zwischen beiden Staatschefs. direkt zu Beginn des Treffens kam der Abschuss eines russischen Kampfflugzeugs durch die Türkei zur Sprache.

Der russische Präsident Wladimir Putin: Eure Majestät, es ist mir ein großes Vergnügen, Sie in Russland zu begrüßen.

Wir stehen in ständigem Kontakt mit Ihnen. Angesichts des gegenwärtigen ernsten Kampfes gegen den internationalen Terrorismus ist es offensichtlich, dass wir unsere Bemühungen vereinen müssen. Erfreulicherweise kann ich erklären, dass unser Militär und andere staatlichen Organe in dieser Richtung tätig sind.
König Abdullah II. von Jordanien: Mein lieber Bruder, ich danke Ihnen herzlich, dass Sie mich heute an einem solchen Tag empfangen, an dem Sie mit vielen schweren Problemen zu kämpfen haben.

Ich möchte Ihnen gegenüber im Zusammenhang mit dem tragischen Terroranschlag gegen unschuldige Russen, die ihr Leben beim Anschlag auf das Metrojet-Passagierflugzeug verloren, sowie dem Tod des russischen Piloten am heutigen Tag mein Beileid und das Mitgefühl des ganzen jordanischen Volkes zum Ausdruck bringen. Ich bin überzeugt, dass diese [Ereignisse] die Weltgemeinschaft dazu bringen, im Zusammenhang der [Syrien-Konferenz] in Wien, die Sie sehr stark unterstützt haben, sowohl militärisch als auch diplomatisch enger zusammenzuarbeiten.

Wie Sie wissen, Herr Präsident, habe ich seit vielen Jahren immer wieder erklärt, dass der einzige Weg für eine politische Lösung in Syrien im Interesse der syrischen Bevölkerung mit der starkenRolle Ihrer Person und Russland verknüpft ist.

Ihr Kampf gegen den Islamischen Staat ist ein Kampf, den wir alle zusammen nicht nur in Syrien und dem Irak führen müssen. Wie Sie und ich erklärt haben, handelt es sich um einen weltweiten Krieg, einen Krieg, der uns alle miteinander verbindet.

Der IS, al-Qaida und ihre jeweiligen Ableger führen diesen Krieg als einen Krieg gegen die Menschlichkeit. Sie und ich haben viele Jahre lang an die Ganzheitlichkeit dieser Herausforderung geglaubt – [und daran, dass] man die internationalen Bemühungen nicht nur in unserer Region vereinen, sondern [den Terrorismus] auch in Afrika, in Asien, in Europa und in unserer Region gemeinsam bekämpfen müsse.

Es geht hier nicht nur um die Probleme, denen wir uns in Syrien und dem Irak gegenübersehen. Auch in Saudi-Arabien, in Beirut und tragischerweise erst kürzlich in Paris und in Mali kommt es zu Terroranschlägen.

Ich weiß, dass Sie und ich, unsere beiden Länder und viele andere Länder weltweit entschlossen sind, diesen Krieg zu gewinnen. Wir – und zwar die ganze Weltgemeinschaft – sollten diese sich uns hier bietende Gelegenheit ergreifen und diesen Kampf als Teil einer koordiniert vorgehenden, internationalen Gemeinschaft führen.

Und ich begrüße noch einmal ausdrücklich die sehr engen Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern und uns persönlich. Ich kenne Sie nun seit vielen Jahren persönlich, und unsere Beziehung war immer sehr eng und stark, und ich weiß, dass sie immer noch stärker und enger werden wird.

Ich danke Ihnen, dass Sie mir an diesem so schweren Tag für Ihr Volk und Sie selbst so viel Ihrer wertvollen Zeit gewähren.

Wladimir Putin: Herzlichen Dank, Eure Majestät.

Ich danke Ihnen für Ihr Beileid und Ihre mitfühlenden Worte im Zusammenhang mit dem heutigen Absturz unseres Kampfflugzeugs. Dieser Zwischenfall geht weit über normale Anstrengungen im Kampf gegen Terrorismus hinaus.

Unsere Soldaten engagieren sich in einem heroischen Kampf gegen Terrorismus und setzen dabei ihr eigenes Leben aufs Spiel. Aber der heutige Verlust ist die Folge eines Stoßes in den Rücken, der von Komplizen der Terroristen ausgeführt wurde. Ich finde keine anderen Worte für das, washeute passiert ist.

Unser Flugzeug wurde über syrischem Territorium durch eine Luft-Luft-Rakete abgeschossen, die von einem türkischen F-16-Kampfflugzeug abgefeuert wurde. Es stürzte in vier Kilometer Entfernung von der türkischen Grenze über syrischem Territorium ab. Als es in der Luft angegriffen wurde, flog es in einer Höhe von sechs Kilometern in einer Entfernung von einem Kilometer von der türkischen Grenze. Unser Flugzeug und unsere Piloten stellten keinerlei Gefahr für die Republik Türkei dar. Das liegt auf der Hand.

Sie [die russischen Piloten] führten eine Operation im Kampf gegen den IS im Norden Latakias durch – in einer Bergregion, in der sich viele aus Russland stammende Kämpfer aufhalten. In dieser Hinsicht erfüllten sie ihre unmittelbare Pflicht, indem sie präventive Angriffe gegen Terroristen flogen, die jederzeit nach Russland zurückkehren könnten. Diese Leute muss man sicherlich als internationale Terroristen einstufen.

Wir haben seit Langem die Bewegung großer Mengen von Erdöl- und Benzinprodukten aus vom IS besetzten Gebieten in die Türkei beobachtet und dokumentiert. Dies erklärt auch den immensen Zufluss finanzieller Mittel an die Terroristen. Jetzt fallen sie uns in den Rücken, indem sie unsere Flugzeuge angreifen, die gegen den Terror kämpfen. Dies geschieht ungeachtet der Vereinbarung, die wir mit unseren amerikanischen Partnern abgeschlossen haben, um Zwischenfälle im Luftraum zu vermeiden, und wie Sie wissen, gehört die Türkei zu denen, die behaupten, in der Koalition der Amerikaner gegen Terrorismus zu kämpfen.

Wenn der IS so viel Geld mit dem Erdölhandel verdient – wir reden hier über zig oder sogar Hunderte Millionen, möglicherweise sogar Milliarden Dollar – und er dabei von den Streitkräften eines ganzen Staates unterstützt wird, ist nachvollziehbar, warum er derart unverfroren Menschen auf so barbarische Weise tötet [und] überall in der Welt, einschließlich des Herzens Europas,Terroranschläge durchführt.

Wir werden selbstverständlich sorgfältig analysieren [was genau geschehen ist], und die heutigen Ereignisse werden die russisch-türkischen Beziehungen maßgeblich beeinflussen.

Wir haben die Türkei immer nicht nur wie einen engen Nachbarn, sondern wie einen befreundeten Staat behandelt. Ich weiß nicht, in wessen Interesse der heutige Zwischenfall liegt. In unserem sicherlich nicht. Darüber hinaus wandte sich die Türkei unseren Informationen nach an ihre NATO-Partner, um den Zwischenfall zu diskutieren, anstatt umgehend mit uns Kontakt aufzunehmen. Als hätten wir ihr Flugzeug abgeschossen und nicht umgekehrt.

Wollen sie, dass die NATO den Interessen des IS dient? Mir ist klar, dass jeder Staat seine regionalen Interessen verfolgt, und wir haben sie immer respektiert. Aber wir werden vor derartigen Verbrechen wie dem heutigen niemals die Augen verschließen.

Natürlich erwarten wir von der internationalen Gemeinschaft, sich um ein gemeinschaftliches Vorgehen im Kampf gegen diesen gemeinsamen Feind zu bemühen.

In diesem Zusammenhang zählen wir auf die aktive Beteiligung aller Länder in der Region an diesem Kampf. Ich freue mich daher außerordentlich über unsere heutige Zusammenkunft, Eure Majestät. Wir werden weiterhin mit Ihren Sicherheitskräften und Ihrem Militär sowie mit anderen Ländern in der Region zusammenarbeiten.




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Dienstag, 24. November 2015

Grenzübertritt: Bestenfalls die Hälfte der Flüchtlinge wird registriert

Grenzübertritt: Bestenfalls die Hälfte der Flüchtlinge wird registriert

Torben Grombery

In diesen Tagen streiten Deutschlands führende Politiker der Großen Koalition um den besten Weg aus der Flüchtlingskrise – so zumindest der Tenor des Polittheaters in Berlin. Derweil geht die unkontrollierte Einwanderung über Deutschlands grüne Grenzen unvermindert weiter. Laut Vizekanzler Gabriel (SPD) werden aktuell 40 bis 50 Prozent der Flüchtlinge dabei nicht registriert. Das freut nicht nur IS-Kämpfer.

Neben den unzähligen Bürgerkriegsflüchtlingen, Asylbewerbern und Armutsmigranten, die in diesen Tagen auf eigene Faust über die grünen Grenzen nach Deutschland einwandern, hat die österreichische Regierung jetzt auch Dutzende Reisebusse gechartert, mit denen die Menschen an derzeit fünf vereinbarten Grenzübergängen »kontrolliert« an Deutschland übergeben werden.

Neuhaus am Inn, Laufen, Wegscheid, Freilassing und Simbach am Inn lauten die Namen der bayrischen Grenzstädte und Gemeinden, die derzeit mit den Flüchtlingsmassen konfrontiert werden.

Brennpunkt am vergangenen Wochenende: Das niederbayerische Neuhaus am Inn. Dort passierten allein am Sonntagabend etwa 1500 Migranten die Grenze.

Ungewöhnlich hoch war am Sonntag auch der Andrang von Flüchtlingen im österreichischen Kufstein, was zur Folge hatte, dass der Zugverkehr zur bayrischen Stadt Rosenheim erneut ausgesetzt werden musste. Ansonsten darf man von offizieller Seite immer häufiger das Wort »Schätzungen« vernehmen – denn niemand weiß mehr genau, wer, wann und wo die Grenzen in die Bundesrepublik passiert.

So sollen alleine am Samstag etwa 7300 Flüchtlinge über die österreichische Grenze nach Bayerngekommen sein.

Und Deutschlands führende Parteichefs beharken sich nach dem gescheiterten Flüchtlingsgipfel vom Wochenende munter weiter.

So teilte der SPD-Vorsitzende und Vizekanzler Sigmar Gabriel freudig mit, dass Seehofer bei Merkel auf Granit gebissen habe ‒ die deutschen Grenzen blieben offen und von Obergrenzen sei nichts zu sehen.

Auch bei den vielzitierten Transitzonen, die der SPD-Chef als absolut »dumme Maßnahme« abqualifizierte, werden die Sozialdemokraten hart bleiben: »Wir werden uns nicht dazu hinreißen lassen, damit es in der Union etwas gibt, was Seehofer als Trophäe mit nach München nehmen kann«, teilte Gabriel in der Pressekonferenz mit.

Ferner ließ der führende Sozialdemokrat wissen, dass aktuell 40 bis 50 Prozent der Flüchtlinge bei ihrer Einreise an Deutschlands Grenzen nicht registriert werden. Passend dazu hat diesmal selbst die Südwest Presse unter der Überschrift »Angst vor IS-Kämpfern« einen Artikel veröffentlicht, derweiteren Grund zu ernsthafter Sorge gibt:
»Mit Blick auf die Gefahr, eingereisten Islamisten unter den Flüchtlingen habe der Nachrichtendienst ein Sensibilisierungsschreiben an die Polizeidienststellen im Land gesandt.
Darin werden die Beamten gebeten, auf Vorfälle zu achten, die Hinweise auf islamistische oder andere extremistische Bestrebungen liefern könnten. ›Wenn es zu Gewalt aus weltanschaulich-politischen Gründen kommt, ist Obacht angesagt.‹
Grund zur Sorge sei da, wenn es zu Auseinandersetzungen wegen des Umgangs mit sogenannten heiligen Schriften komme und Menschen in den Unterkünften mit Gewalt angegangen würden, weil sie einen Glaubenswechsel vollzogen hätten. Insgesamt wisse der Verfassungsschutz noch zu wenig über die tausenden Flüchtlinge im Land, um belastbare Angaben zu machen.«
Wir Autoren von KOPP-Online und insbesondere von KOPP-Exklusiv mahnen und warnen seit geraumer Zeit vor dieser Entwicklung. So veröffentlichte KOPP-Autor Peter Orzechowskibrandaktuell einen Text mit konkreten Hinweisen auf die Anwesenheit islamischer Terror-Kämpfer in Deutschland.

In Spanien wurden in den letzten Monaten mehrere Dutzend mutmaßliche Rekrutierer der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) festgenommen.

Aktuell hat die spanische Spezialeinheit der Polizei in der Hauptstadt Madrid eine Terrorzelle des IS zerschlagen und drei Marokkaner unter dem dringenden Tatverdachtfestgenommen, einen Anschlag auf spanischem Territorium konkret in Vorbereitung gehabt zu haben.

In Österreich sorgt in diesen Tagen ebenso eine hochbrisante Warnung des Innen- und Verteidigungsministeriums für reichlich Aufregung.

Demnach soll die Terrororganisation Islamischer Staat derzeit ziemlich genau 100 000 Euro für die Entwaffnung – also den Diebstahl von Schusswaffen – von Polizeibeamten und Soldaten offerieren.
Diese Information stammt von der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und wird als äußerst ernst zu nehmen eingestuft.

Ferner widerlegt eine Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung (kurz Ifo) in München den vielgepriesenen »hohen Bildungsstand« syrischer Flüchtlinge.

Nach einer Ende Oktober vorgelegten Auswertung sollen ca. 60 Prozent der Syrer über keine oder nur grundlegende Bildungskenntnisse verfügen – Facharbeiter Fehlanzeige.






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Hoppla … israelischer Oberst mit heruntergelassenen IS-Hosen gefangen

Hoppla … israelischer Oberst mit heruntergelassenen IS-Hosen gefangen

F. William Engdahl

Das sollte nun wirklich nicht geschehen sein. Anscheinend wurde ein israelischer Soldat im Rang eines Obersts mit »heruntergelassenen IS-Hosen erwischt«. Damit meine ich, er wurde inmitten einer Gruppe der so genannten IS-Terroristen durch Soldaten der irakischen Armee gefangengenommen. Beim Verhör durch den irakischen Nachrichtendienst sagte er anscheinend viel über die Rolle aus, die Netanjahus IDF(Israelische Verteidigungsstreitkräfte) bei der Unterstützung des IS spielen.

Ende Oktober zitierte eine iranische Nachrichtenagentur einen hochrangigen irakischen Geheimdienstoffizier, der die Gefangennahme eines israelischen Armee-Obersts namens Yusi Oulen Shahak berichtete. Dieser gehörte angeblich zum Golani-Bataillon des IS, das im Irak an der Salahuddin-Front operiert.

In einer Stellungnahme eines irakischen Armeekommandeurs gegenüber der halbamtlichen iranischen Nachrichtenagentur Fars hieß es: »Die Sicherheits- und Volkskräfte halten einen israelischen Oberst gefangen.« Er fügte hinzu, der IDF-Oberst habe sich »an Terroraktivitäten derTakfiri-ISIL-Gruppe beteiligt«. Er sagte ferner, der Oberst sei zusammen mit einer Reihe Terroristen des IS festgenommen worden, und gab folgende Details an: »Der Name des israelischen Obersts lautet Yusi Oulen Shahak und wird in der Golani-Brigade ... im Rang eines Obersts mit dem Sicherheits- und Militärcode Re34356578765az231434 geführt.«

Warum Israel?

Seit Russland am 30. September begann, ausgewählte Ziele in Syrien wirksam zu bombardieren, sind zum ersten Mal Einzelheiten über die sehr schmutzige Rolle ans Tageslicht gekommen, die nicht nur Washington, sondern auch das NATO-Mitglied Türkei unter Präsident Erdoğan sowie Katar und andere Staaten spielen.
Zunehmend wird deutlich, dass zumindest eine Fraktion in der Regierung Obamas hinter den Kulissen eine sehr schmutzige Rolle bei der Unterstützung des IS gespielt hat, um die Zerschlagung der Regierung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu betreiben und den Weg dahin frei zu machen, was unweigerlich zu einem Chaos und einer Verwüstung im Stil Libyens führen würde.

Im Vergleich dazu würde die laufende syrische Flüchtlingskrise in Europa nur ein Aufwärmen darstellen. Zur »Pro-IS-Fraktion« gehören die so genannten Neokonservativen in Washington um den in Ungnade gefallenen früheren CIA-Chef, General David Petraeus, der die »Verschärfung der Lage« im Irak geleitet hatte, und US-General John R. Allen, der seit September 2014 Präsident Obama als Sonderbeauftragter für die globale Koalition gegen den ISIL (Islamischer Staat im Irak und der Levante) gedient hat. Zu der Fraktion gehörte auch – als sie noch im Amt war – Außenministerin Hillary Clinton.

General Allen war Verfechter einer von den USA geführten »Flugverbotszone« in Syrien entlang der Grenze zur Türkei, die Obama abgelehnt hat. Bezeichnenderweise war Allen am 23. Oktober dieses Jahres kurz nach Beginn der recht effektiven russischen Luftschläge gegen Stellungen des syrischen IS und der Terroristen von al-Qaidas Al-Nusra-Front seines Postens enthoben worden.

UN-Berichte erwähnen Israel

Dass Netanjahus Likud-Partei und das israelische Militär eng mit den neo-konservativen Kriegstreibern in Washington zusammenarbeiten, ist wohl bekannt. Ebenso der heftige Widerstand von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gegen Obamas Atomabkommen mit dem Iran.

Israel sieht in der vom Iran unterstützten militanten schiitisch-islamistischen Gruppe der Hisbollahim Libanon einen Erzfeind. Die Hisbollah hat neben der syrischen Armee aktiv gegen ISIS in Syrien gekämpft. Seit General Allen ab September 2014 die Verantwortung für die »Bombardierungen« desISIS übertragen bekam, haben diese – weit davon entfernt, den ISIS in Syrien zu zerstören – dazu beigetragen, die Gebietskontrolle des IS über das Land enorm auszuweiten. Darauf haben Russlands Präsident Putin und Außenminister Lawrow wiederholt hingewiesen.

Spätestens seit 2013 hat das israelische Militär in Syrien nach eigenen Angaben Ziele der Hisbollah bombardiert. Die Untersuchung ergab, dass Israel tatsächlich Schläge gegen das syrische Militär und gegen Ziele der Hisbollah beim Versuch geführt hat, den ISIS und Al-Qaida-Terroristen derAl-Nusra-Front zu bekämpfen – dass Israel also de facto tatsächlich den ISIS unterstützt hat.

Dass eine Fraktion im Pentagon heimlich hinter den Kulissen in Syrien das, was heute IS oder ISIS heißt, trainiert, bewaffnet und finanziert, ist offenkundig. Im August 2012 stellte ein als »geheim« eingestuftes Pentagon-Dokument, das später unter dem Druck der US-Nichtregierungsorganisation (NGO) Judicial Watchfreigegeben worden war, sehr detailliert die Entstehung des späteren Islamischen Staats oder des ISIS dar, der aus dem Islamischen Staat im Irak, damals noch ein Zweig der al-Qaida, hervorgegangen war.

Im Pentagon-Dokument heißt es: »... es besteht die Möglichkeit, im östlichen Syrien (Hasaka und Deir ez-Zor) ein offiziell erklärtes oder nicht erklärtes salafistisches Fürstentum zu schaffen. Das genau wollen die Kräfte, welche die Opposition unterstützen, um das syrische Regime zu isolieren, das sie für die strategische Tiefe der schiitischen Expansion (Irak und Iran) halten.« Genau das war auch der Plan von Petraeus, General Allen und anderen in Washington, um Assad zu stürzen. Deshalb stand die Regierung Obama mit ihrer Forderung, Assad müsse erst abtreten, bevor derISIS vernichtet werden kann, vor Russland, China und dem Iran dumm da.

Jetzt ist das Spiel aufgeflogen und die Welt kann Washingtons Doppelzüngigkeit in Sachen Assad erkennen, wenn es unterstützt, was die Russen zu Recht »gemäßigte Terroristen« nennen. Dass Israel mitten in diesem Rattennest der Oppositionskräfte in Syrien steckt, wurde kürzlich in einem Bericht der Vereinten Nationen bestätigt. Was der Bericht nicht erwähnte, war der Grund, weshalb das israelische Militär ein so leidenschaftliches Interesse an Syrien, vor allem an den syrischen Golanhöhen, hat.

Warum will Israel Assad weg haben?

Im Dezember 2014 berichtete die Jerusalem Post über die Ergebnisse eines weitgehend ignorierten, aber explosiven UN-Berichts. Dieser legt detailliert die UN-Erkenntnisse über das Miteinander von israelischen Militärs und terroristischen Kämpfern des ISIS dar.

Die UN-Friedenstruppe UNDOF, die entlang der Grenze zwischen Syrien und Israel auf den Golanhöhen wacht, hatte entdeckt, dass Israel auf den Golanhöhen eng mit Terroristen der syrischen Opposition und auch mit der Al-Nusra-Front der al-Qaida und dem IS zusammengearbeitet und zu ihnen »in den letzten 18 Monaten einen engen Kontakt unterhaltenhat«. Der Bericht wurde dem UN-Sicherheitsrat vorgelegt.

Die UN-Dokumente zeigten, dass die israelischen Streitkräfte (IDF) seit Mai 2013 in regelmäßigem Kontakt mit den Mitgliedern des so genannten Islamischen Staats standen. Die IDF erklärten, dieser sei nur zur medizinischen Versorgung der Zivilbevölkerung aufrechterhalten worden.

Doch die Täuschung flog auf, als dieUNDOF-Beobachter den unmittelbaren Kontakt zwischen IDF-Truppen und ISIS-Kämpfern, darunter die medizinische Versorgung der ISIS-Kämpfer, nachwiesen. Zu den Beobachtungen zählte auch die Übergabe von zwei Kisten nicht identifizierter Inhalte an ISIS-Kämpfer durch die IDF. Der UN-Bericht bestätigte des Weiteren, was die Syrer als »Grenzübergang von Streitkräften zwischen Israel und ISIS« bezeichneten, ein Anliegen, das vor den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gebracht wurde.

Die UNDOF war durch die Resolution Nr. 350 des UN-Sicherheitsrates vom Mai 1974 infolge der vom Jom-Kippur-Krieg im Oktober 1973 herrührenden Spannungen zwischen Syrien und Israel geschaffen worden. Die Resolution schuf entsprechend dem Abkommen über das Truppen-Disengagement von 1974 zwischen Israel und den syrischen Golanhöhen eine Pufferzone, die von den syrischen Behörden verwaltet und kontrolliert werden sollte. In ihr waren keine anderen Streitkräfte als die der UNDOF zugelassen. Heute bestehen die UNDOF aus 1.200 Beobachtern.

Ab 2013, mit der Eskalation israelischer Angriffe auf Syrien entlang der Golanhöhen – angeblich zur Verfolgung von »Terroristen der Hisbollah« –, war die UNDOF auf den Golanhöhen zum ersten Mal seit 1974 massiven Angriffen der Terroristen des ISIS oder al-Qaidas Al-Nusra-Front, dazu Entführungen, Morden, dem Diebstahl von Waffen und Munition, Fahrzeugen und anderenVermögenswerten der UNO sowie der Plünderung und Zerstörung von Einrichtungen, ausgesetzt.

Israel und das Öl der Golanhöhen

Vor Kurzem bat der israelische Ministerpräsident Netanjahu bei seinem Treffen mit Obama, Washington möge die Tatsache überdenken, dass Israel seit dem Sechstagekrieg von 1967 zwischen Israel und den arabischen Staaten einen großen Teil der Golanhöhen widerrechtlich besetzt hält. Nun hat Netanjahu bei ihrem Treffen am 10. November Obama anscheinend ohne Erfolg aufgefordert, formell die Annexion der rechtswidrig von Israel besetzten Golanhöhen zu unterstützen. Er behauptete dabei, dass das Fehlen einer funktionierenden syrischen Verwaltung »abweichende Ansichten« über den künftigen Status des strategisch wichtigen Gebietes »erlaube«.

Natürlich ging Netanjahu nicht irgendwie ehrlich darauf ein, auf welche Art und Weise die israelischen IDF und andere Kräfte durch ihre Unterstützung für ISIS und al-Qaidas Al-Nusra-Front für das Versagen einer funktionierenden syrischen Verwaltung verantwortlich waren.

Im Jahr 2013, als die UNDOF-Beobachter zunehmend Kontakte zwischen den israelischen Militärs und dem IS und alQaida entlang den Golanhöhen zu dokumentieren anfingen, begann sich auch die wenig bekannte Ölfirma Genie Energy aus Newark in New Jersey mit ihrer israelischen Tochtergesellschaft Afek Oil & Gas in die Golanhöhen zu begeben, um mit Genehmigung der Regierung Netanjahu dort Erdöl zu explorieren.

Im selben Jahr erneuerten israelische Pioniere den 45 Meilen langen Grenzzaun zu Syrien. Sie ersetzten ihn durch Stahlbarrikaden und zusätzlich mit Stacheldraht, Berührungs- und Bewegungsmeldern, Infrarotkameras und Bodenradar und glichen ihn der Mauer an, die Israel im Westjordanland errichtet hatte.

Interessanterweise sagte Yuval Bartov, der Chefgeologe der israelischen Tochtergesellschaft vonGenie Energy, der Afek Oil & Gas, am 8. Oktober im israelischen Fernsehkanal 2, seine Firma habe ein großes Ölvorkommen auf den Golanhöhen entdeckt: »Wir haben in den südlichen Golanhöhen eine 350 Meter starke Ölschicht gefunden. Im Weltdurchschnitt sind solche Schichten 20 bis 30 Meter dick, und diese ist zehn Mal so mächtig. Wir reden hier also über erhebliche Mengen.«

Wie schon in meinem früheren Artikel erwähnt, finden sich im internationalen Aufsichtsrat von Genie Energy Namen von Leuten wie Dick Cheney, des früheren CIA-Chefs und berüchtigten Neokonservativen James Woolsey, Jacob Lord Rothschilds und anderer.

Natürlich würde kein vernünftiger Mensch bei klarem Verstand unterstellen wollen, es könnte zwischen den militärischen Engagements Israels aufseiten des ISIS und anderer Anti-Assad-Terroristen in Syrien, vor allem auf den Golanhöhen, den Ölfunden von Genie Energy im gleichen Gebiet und der jüngsten Aufforderung Netanjahus an Obama, die Golanhöhen »zu überdenken«, ein Zusammenhang bestehen.

Das würde zu sehr nach »Verschwörungstheorie« riechen, denn alle vernünftigen Menschen wissen doch, Verschwörungen gibt es nicht, nur Zufälle. Oder?






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